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Neue Wege Leipzig – Nachhaltige Entwicklung und Ernährungssouveränität

NEUE WEGE Leipzig ist ein von der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) gefördertes Projekt im Rahmen des Bundesprogramms ökologischer Landbau (BÖL).  

NEUE WEGE steht für Nachhaltige Entwicklung und Ernährungssouveränität: Wertschöpfung durch Gemeinwohl. Ziel des Projekts ist es, bio-regionale Wertschöpfungsketten vom Acker bis zum Teller der Gemeinschaftsgastronomie zu erforschen und zu fördern. Ein Monitoringsystem soll es ermöglichen, dass das Ernährungssystem mit Multi-Stakeholder-Beteiligung zu steuern und zu evaluieren. Die offizielle Projektseite des Foodhubs-Leipzig informiert über aktuelle Entwicklungen im Projekt. 

Wertschätzend

Nachhaltiges Wirtschaften und Gemeinwohlleistungen der Land- und Ernährungswirtschaft werden sichtbar gemacht und sollen honoriert werden.

Praxistauglich

Leipziger Kantinen entwickeln gesunde und nachhaltige Menüs in Anlehnung an den Planetary Health Ansatz und probieren sie in Testwochen aus.

Zukunftsfähig

Ein hybrider Foodhub bündelt Wissen und Logistik-Infrastrukturen. Damit die Gemeinschaftsgastronomie zum Pull-Faktor für bio-regionale Wertschöpfung wird.

Das Ziel

Die Außer-Haus-Verpflegung hat einen großen Marktanteil und kann zum Pull-Faktor für bio-regionale Wertschöpfungsketten werden. 2019 lag ihr Marktanteil bei 40% (83 Mrd. EUR). Doch bislang mangelt es an der Verfügbarkeit bio-regionaler Produkte, logistischer Bündelung und Wissen. Das Projekt heißt NEUE WEGE, denn es werden neue Wege ausprobiert konzeptionell, methodisch und praktisch.

NEUE WEGE vernetzt regionale Landwirtschaft mit Unternehmen der Bündelung und großen Einrichtungen der Gemeinschaftsgastronomie im Raum Leipzig.

Grafik Hybrides Leipziger Foodhub Modell

Abbildung 1: Hybrides Leipziger Foodhub-Modell

Nachhaltig erzeugte Lebensmittel aus der Region werden gebündelt und festigen so regionale Ernährungssouveränität. NEUE WEGE ermöglicht es Städten und Kommunen, bio-regionale Wertschöpfung aufzubauen und zu stärken. Dafür wird ein Monitoringsystem entwickelt, das den Status Quo der drei Wertschöpfungsstufen Landwirtschaft, Bündelung (Verarbeitung und Großhandel) und Gemeinschaftsgastronomie ermittelt. Es unterstützt mit konkreten Handlungsempfehlungen, die sich an den Sustainable Development Goals der UNO (SDGs) und ausgewählten Unterpunkten orientieren, beispielsweise:

  • Nachhaltigkeit der Nahrungsmittelproduktion sicherstellen (2.4)  
  • Gesundheit und Wohlergehen: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern (3)  
  • menschenwürdige Arbeit für alle, auch Menschen mit Behinderungen (8.5) 

Basierend auf dem Status Quo entwickelt NEUE WEGE mit einer Multi-Stakeholder-Lenkungsgruppe Ziele und Handlungsempfehlungen. Sie bezieht Perspektiven von Stadtverwaltung und Wissenschaft, Land- und Lebensmittelwirtschaft, Küchen und Zivilgesellschaft ein. 

Das Potential bio-regionaler Wertschöpfungsketten wollen wir nutzen und ein hybrides Leipziger Foodhub-Modell als Bündlungsinstrument für regional- und nachhaltig erzeugte Produkte entwickeln.

In einer Pilotphase werden sowohl die wissenschaftliche Konzepte als auch die Bündelungsfunktion des Leipziger Foodhubs in Rahmen von Testwochen ausprobiert und evaluiert. Diese findet im Jahr 2025 statt. Dabei werden fünf Einrichtungen der Gemeinschaftsgastronomie ihre Menüs ausrichten nach Gesichtspunkten des Planetary Health Ansatzes und der bio-regionalen Verfügbarkeit. Der Nachhaltigkeitsbeitrag, der damit verbunden ist, wird anhand des Monitoringsystems untersucht.

Der Hintergrund

Regionalwert Research widmet sich der Messung und Bewertung von nachhaltigem Wirtschaften in der Land- und Ernährungswirtschaft. Folgende Forschungsprojekte wurden bereits durchgeführt: QuartaVista, Wertbildung im Dialog, ESG-Leistungsmessung Food. 

In NEUE WEGE Leipzig werden erstmals positive und negative externe Effekte zusammengeführt. Dafür werden Ansätze von True Cost Accounting und die Bilanzierung von Nachhaltigkeitsleistungen zusammengeführt.  

Das Konzept der regionalen Wertschöpfungsräume soll auf die Region Leipzig angewandt werden. Wirtschaftsbeziehungen in einer klar definierten Region gibt es nicht nur auf einer, sondern auf vielen Ebenen. Durch Kooperation und Vernetzung entstehen Vorteile für alle Beteiligten. Regionale Wertschöpfung bedeutet starke Regionalwirtschaft.  

Abbildung 2: Visualisierung regionale Wertschöpfungsketten in der Land- und Ernährungswirtschaft

Die Methode

Im Rahmen von NEUE WEGE verknüpfen wir True Cost Accounting und die Messung und Bewertung von Nachhaltigkeitsleistungen (Sustainable Performance Measurement).

Basierend auf den internationalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) werden zentrale Kennzahlen für die Wertschöpfungsstufen Landwirtschaft, Bündelung (Verarbeitung und Großhandel) und Gemeinschaftsgastronomie ausgearbeitet. Im nächsten Schritt werden die Kennzahlen in einem partizipativen Verfahren bewertet. Diese ermöglichen es, eine Nachhaltigkeitsbewertung über die Wertschöpfungskette vorzunehmen und Potentiale für Gemeinwohlleistungen abzuleiten.  

Gemeinsam mit der Universität KasselWitzenhausen werden die gewonnenen Erkenntnisse in das Monitoringsystem übertragen. Damit werden die Leistungen und Auswirkungen in den Dimensionen Umwelt, Soziales und Governance ermittelt, bezogen auf die drei Wertschöpfungsstufen Landwirtschaft, Bündelung und Gemeinschaftsgastronomie. Mit den Ergebnissen können Leitlinien zur Erreichung der projektbezogenen SDGs abgeleitet werden.  

Im Rahmen der Testwochen werden die bio-regionalen Wertschöpfungsketten vom Acker bis zum Teller nicht nur praktisch getestet. Gleichzeitig werden ihre Nachhaltigkeitsbeiträge ermittelt anhand des Monitoringsystems. Die Testwochen werden von Bildungsangeboten begleitet und evaluiert. Aus den Ergebnissen leiten wir Handlungsempfehlungen ab. Diese zeigen erstens Potentiale für den Wertschöpfungsraum Leipzig auf, die sowohl die einzelnen Wertschöpfungsstufen als auch das gesamte Ernährungssystem adressieren. Zweitens entwickeln wir Empfehlungen für die Skalierung und Verstetigung des Foodhub-Modells und des Monitoringsystems.

 

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Kontakt

Steckbrief

Projektstatus: laufend
Laufzeit: Juli 2023 – Juni 2026
Forschungsbereich: Regionale Wertschöpfungsräume, Land- und Ernährungswirtschaft
Methode: True Cost Accounting (TCA), Nachhaltigkeitsbewertung Monetarisierung
Vorgängerprojekte: –
Nachfolgeprojekte: –